Auffällige Kinder?

Was liegt da vor?

Seit vielen Jahren sind mir die besonderen Kinder ein großes Anliegen. In den Kindergarten und in den Klassen gibt es immer mehr Kinder, die durch verschiedene Verhaltensweisen oder Eigenarten auffallen. In der Regel wird versucht, diese Kinder in den Normalbetrieb einzugliedern, erst mal durch gutes Zureden, dann durch zunehmenden Zwang und oft auch Strafen. Zuletzt werden die Kinder dann zu verschiedensten Tests und Diagnosen geschickt, um die Defizite einordnen zu können und durch gezielte Fördermaßnahmen oder Therapien zu bearbeiten.

Es werden aber selten die wirklichen Ursachen dieser Phänomene gesucht und erkannt. Eine sehr häufig auftretende Ursache möchte ich im folgenden beschreiben.

Meiner Erfahrung nach kommen seit vielen Jahren, besonders verstärkt seit der Jahrtausendwende immer mehr Kinder auf die Welt, die besondere Wahrnehmungsfähigkeiten haben, hochsensibel oder Rechtshirndenker Synästhetiker o. ä. sind. Sie werden in der Literatur mit Begriffen wie autonome Kinder, Indigo-Kinder, Sternenkinder, Regenbogenkinder, Kristallkinder, hochsensible o.ä. bezeichnet. Diese Kinder nehmen die Welt anders, vielfältiger und in anderen Dimensionen wahr, wissen es aber selbst nicht, dass die anderen Menschen diese Wahrnehmungen nicht haben. Sie sind häufig besonders empfindlich gegen Geräusche, Licht, Berührungen, Gerüche, Geschmäcker etc.

Solange sie in vertrauter Umgebung und liebevollen, sicheren EinszuEinsBeziehungen sind, fallen sie in der Regel nicht auf – außer dass sie besonders freundlich, interessiert, zum Teil hochbegabt und sehr eigenwillig sind. Sobald sie aber in Belastungssituationen kommen, in denen sie mit Eindrücken, Informationen, Menschenbegegnungen oder Anforderungen überflutet werden, werden sie durch die vielen Reize überflutet und kommen in Stress. Besonders schädlich für diese Kinder sind alle digitalen Medien wie Smartphones, Tablets, Computer und Computerspiele, da sie bei äußerlicher Untätigkeit mit einer Flut von Eindrücken überwältigt werden.

Dann reagieren sie nicht mehr „normal“, sondern ergreifen innerlich oder äußerlich die Flucht oder gehen innerlich oder äußerlich in Angriff über – ohne selbst zu verstehen, was mit ihnen los ist. Bei zu hoher Reizüberlastung kann es dann zu Übersprungreaktionen kommen, in denen sie Dinge tun, die sie eigentlich gar nicht wollen und dann diese sich hinterher oft auch nicht mehr erinnern.

Ganz klassisch treten diese Situation dann auf, wenn diese Kinder in die Kindergartengruppe oder in die Schule kommen, wo sie auf einmal in einer großen Gruppe alle die dort auf sie auftreffenden Reize verarbeiten müssen und dann noch lauter vorgegebenen Anweisungen folgen müssen. Je länger diese Stresssituationen dauern, desto größer werden die Auffälligkeiten und desto vehementer die Abwehr-Reaktionen der Erwachsenen und der anderen Kinder. Dann beginnt für diese Kinder oft ein Teufelskreis wie im ersten Absatz beschrieben.

Mein Anliegen ist, durch Vorträge in Schulen und Workshops zu diesem Thema bei den Eltern, Lehrern und älteren Schülern Verständnis für diese neue Generation von Kindern zu wecken, die solch wertvolle Begabungen mitbekommen haben, die ihnen dann aber zur Falle werden können.

Gerade die Waldorfschule mit ihrem Dreischritt im Unterricht verbunden mit dem Ansatz, auf die einzelne Individualität einzugehen, verfügt über viele Möglichkeiten, diese besonderen Kinder in der richtigen Weise anzusprechen und sie ihren eigenen Weg finden zu lassen. Hierzu haben wir in den vergangenen Jahren viele Ansätze erprobt, erforscht und ausgearbeitet.

Ziele:

  • ein Grundverständnis von Hochsensibilität und verwandten Phänomenen entwickeln,
  • die verschiedenen Erscheinungsformen erkennen und verstehen lernen
  • neue Ansätze für den Umgang mit solchen Kindern und Jugendlichen entwickeln

mögliche Inhalte:

  • was bedeutet Hochsensibilität, Rechtshirndenken, Synästhetik?
  • Welche verschiedenen Ausprägungen davon gibt es?
  • Welche typischen Phänomene treten auf?
  • Wie sollten wir mit solchen Kindern und Jugendlichen umgehen?
  • Bewährte Ansätze für das Lernen, individuelle Lernwege ermöglichen
    Lernwege, Lernbarrieren
  • notwendige Sicherheiten für das Lernen

Formate:

  • in einzelnen Schulen oder schulübergreifend
  • Vortrag in Kombination mit Workshops zu diesem Thema
  • oder nur Workshops mit Lehrer*innen, Erzieher*innen, Eltern, Schüler*innen

Arbeitsweise:

Orientierung am Lernbedarf der Teilnehmer*innen, kurze inhaltliche Einführungen, Aufgreifen der Fragen und der Erfahrungen der Teilnehmer*innen, Arbeitsgruppen, ggfs. konkrete Fallbearbeitungen, Einzelberatungen.

Zeitrahmen:

Abendvortrag und Workshops am nächsten Tag vormittags, nachmittags und ggfs. auch abends oder Workshops ganztägig oder zwei Nachmittage oder abends und am Nachmittag, variable Zeitgestaltung je nach Bedarf und Möglichkeiten

Ort:

Entweder in Ihrer Schule/Einrichtung, an einem für Sie geeigneten Ort oder im Kloster Seeon, einem sehr schönen und geeigneten Ort mit besonderem Charakter.

Kosten:

nach Vereinbarung: Nehmen Sie bitte mit mir Kontakt auf um näheres zu vereibaren

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