Ganz auf die Individualität bauen! Teil 1
Geht das überhaupt? Was bedeutet das für die Waldorfschule?
Inhalt
- 01 Individualität und Einzigartigkeit
- 02 Wie können wir die Individualität verstehen? Was heißt das im praktischen Leben?
Dieser Aufsatz erhebt ausdrücklich keinen wissenschaftlichen Anspruch, sondern will verschiedene Aspekte zu dem Thema zugänglich machen! Die Literaturangaben sind nicht als wissenschaftliche Belege gedacht, sondern als Hinweise auf weiterführende Literatur oder Filme zu der jeweiligen Fragestellung, so dass der interessierte Leser dort weitersuchen kann.
Der besseren Lesbarkeit halber wird in den Fällen, in denen das Gendern zu umständlich wird, das generische Feminin oder Maskulin verwendet. Es sind damit immer alle Geschlechter gleichermaßen gemeint.
01 Individualität und Einzigartigkeit
Die Freien Waldorfschulen sind bekannt dafür, dass sie die Individualität fördern. So wird in der Waldorfschule auch häufig der Begriff Individualität benutzt. Oft findet man auch das Motto: im Mittelpunkt das Kind oder im Mittelpunkt der Mensch! So erwarten die Eltern, dass auf ihr Kind individuell eingegangen wird. Wie ist es dazu gekommen?
Individualisierung des Unterrichts ist in den letzten Jahren in allen Schulformen sehr in Mode gekommen, da die heutigen Kinder das – zum Teil vehement – einfordern. Aber schon bei Rudolf Steiner finden wir vor hundert Jahren immer wieder den Hinweis, es komme heute alles auf die Individualität an, wir müssten alles auf die Individualität bauen. Für die Waldorfschule sagte er immer wieder, die Lehrer müssten alles tun, um jeder Individualität die ihr gemäße Entwicklung zu ermöglichen, sie müssten den geeigneten Rahmen abgeben, damit das sich selbst erziehende Kind sich richtig entwickeln kann.[1]
In vielen Gesprächen mit Eltern und Lehrern in den Waldorfschulen stoße ich auf ein grundsätzliches Verständnis dafür, dass jedes Kind, jeder Mensch für sich einzigartig ist. Zu verschieden sind die Geschwister, die in der gleichen Familie aufwachsen, als dass man sie nur als Produkte ihrer Vererbung, ihrer Gene, ihrer Umgebung oder ihrer Erziehung ansehen könnte. Mit dem Begriff der Einzigartigkeit jedes Kindes/jedes Menschen können jedoch die meisten Menschen heute mehr anfangen als mit dem Begriff der Individualität. Aus meiner Sicht wird aber mit der Einzigartigkeit nur eine bestimmte Dimension der Individualität erfasst und beschrieben.
Was wird heute unter Einzigartigkeit/ unter Individualität verstanden?
Im Duden[2] wird Individualität so definiert: 1. Die Summe der Eigenschaften, Merkmale, die die Besonderheit eines Menschen ausmachen, 2. [ausgeprägte] Persönlichkeit in ihrer Unverwechselbarkeit.
In vielen Wissenschaftsgebieten befasst man sich mit dem Begriff Individualität, in der Medizin, Soziologie, Psychologie, Biologie etc. Dabei hat sich die Unterscheidung zwischen der „Identität“ eines Menschen, die sich auf alle äußeren Merkmale wie Körperbau, Haare, Augen, Haut, Physiognomie, Atmung, Stoffwechsel, Schlafverhalten, Blutgruppen, DNA etc. bezieht, und der „Individualität“ herausgebildet, die sich auf alle sozialen und psychologischen Merkmale bezieht und die mit der Persönlichkeit (dem Ich) und seiner Entwicklung in Verbindung gesehen wird. Ich werde diese Unterscheidung im Weiteren nicht beachten, da sich aus meiner Sicht die Individualität in allen Merkmalen ausdrückt. Die Epigenetik hat z.B. festgestellt, dass der Mensch in seinem Leben durch seine eigene Prägung auch seine DNA verändert, so dass auch die vererbte DNA im Laufe des Lebens durch die Persönlichkeit geprägt und verändert wird. (s. z.B. Bruce Lipton…[3])
Gerade im Gespräch mit Eltern und mit Lehrern kommt mir jedoch auch immer wieder ein bestimmtes Verständnis von Einzigartigkeit/ Individualität entgegen, das sich z.B. am Eigensinn eines Kindes, z.B. an bestimmten Vorlieben bezüglich des Essens oder der Kleidung oder an seinen Gewohnheiten oder an seiner Unbeherrschtheit, z.B. seinen Zornesausbrüchen und dergleichen, oder aber auch an seinem speziellen Aussehen oder an bestimmten Reaktionen auf andere Menschen oder an dem Weltbezug oder an dem Selbstbezug oder oder… festmacht. Oft werden da entweder kleine Wunderkinder mit vielen Möglichkeiten gesehen, die es zu fördern gilt, oder aber andererseits auch kleine Wesen mit vielen Defiziten, die es durch geeignete Maßnahmen zu beheben gilt.
„Optimierung“ der Kinder
Deswegen werden schon Babys vor die Bildschirme mit Lernprogrammen gesetzt, geht es vom Babyschwimmen zur Babygymnastik, zur sprachlichen Frühförderung, zur musikalischen Früherziehung, zum Kinderballett, zu den vielen vorgeschriebenen ärztlichen Untersuchungen, zu Englisch, Französisch und Chinesisch im Kindergarten, bis hin zu verschiedenen Tests etc. damit ja nichts zur Förderung dieses kleinen Menschen versäumt wird – der dadurch im späteren Leben möglichst erfolgreich sein soll. Vielfach wird dabei der eigene Lernwille des kleinen Kindes (die intrinsische Motivation) durch äußere Anreize überdeckt, ersetzt oder durch die extrinsische Motivation sogar abgelähmt. (siehe Teil 4 Intrinsische Motivation als Ausdruck der Individualität ) Eine besondere Dimension bekommt das jetzt durch die „sprechenden“ Computer und „sprechenden“ elektronischen Geräte, mit denen die Menschen von klein auf daran gewöhnt werden, einer Computerstimme Folge zu leisten und das zu tun, was diese einem sagt.
In der Schule wird das Programm der Leistungsoptimierung dann in der Regel fortgesetzt, wird jedes halbe Jahr gemessen, inwieweit das Kind die allgemein geforderten Standards erfüllt. Dabei sollen sowohl die Hochbegabten ganz besonderes „Futter“ bekommen, als auch die verschiedenen Defizite und diagnostizierten Teilleistungsstörungen durch Förderpläne gezielt und geplant abgebaut und durch geeignete Maßnahmen und Trainings behoben werden. Die Kinder werden immer mehr von außen bestimmt und in ganz bestimmte Programme eingespannt – alles im Sinne der Förderung der „Einzigartigkeit“, um sie an das heutige Leben möglichst optimal anzupassen, sie dafür möglichst fit zu machen.
Was meint Rudolf Steiner mit Individualität?
Welcher Begriff von Individualität liegt der Waldorfpädagogik zugrunde, der sich aus der erweiterten Erkenntnis und einem vertieften Verständnis des Menschen aus der anthroposophischen Geisteswissenschaft ergibt?
Nach meinem Verständnis hat Rudolf Steiner den in den fernöstlichen Kulturen und in der östlichen Weisheit ganz selbstverständlichen Ansatz von Reinkarnation und Karma, d.h. von wiederholten Erdenleben und Schicksal, aus seiner geistigen Forschung heraus neu gegriffen und für unsere heutige Zeit und für uns westliche Menschen besser verstehbar gemacht. In vielen Vorträgen hat er aus seiner geistigen Forschung heraus die Bedingungen und Gesetzmäßigkeiten von Reinkarnation und Karma erläutert. Das kann dort gelesen werden. (Literaturhinweise[4]) Deshalb soll hier darauf nicht weiter eingegangen werden. Auch bei Lessing finden wir in der „Erziehung des Menschengeschlechts“ [5] eine plausible Ableitung, warum es wiederholte Erdenleben geben muss. Hier soll davon nur so viel erwähnt werden, wie mir zu dem Verständnis der Individualität notwendig erscheint.
Dieses Verständnis von Reinkarnation und Karma geht davon aus, dass jeder Mensch nicht nur einmal auf der Erde lebt, sondern sich viele Male immer wieder in einem neuen Körper verkörpert/inkarniert. Dabei entwickelt sich der Mensch durch sein Karma/ sein Schicksal immer weiter. Durch den Gedanken an verschiedene Erdenleben erweitert sich der Blick von dem jetzigen Leben auf der Erde, in das wir mit der Geburt eintreten und aus dem wir mit dem Tod ausscheiden, hin zu einer Vielzahl von Erdenleben, durch die jeder Mensch schon hindurchgegangen ist und durch die er in der Zukunft noch gehen wird. Unmittelbar damit verbunden ist die Auffassung von einer geistigen Welt, in der die Seele, die geistige Individualität, beheimatet ist, in der sie zwischen den Erdenleben lebt und sich dort weiterentwickelt, in der sie die im Erdenleben gemachten Erfahrungen und Prägungen geistig verarbeitet und sich dann auf eine neue Inkarnation vorbereitet.
Dadurch bekommt das Leben, das wir diesmal hier auf der Erde führen, einen ganz anderen Zusammenhang, ganz andere Perspektiven als diejenige, dass mit der Geburt alles anfängt und mit dem Tod alles aufhört. Es geht auch über das allgemeine Verständnis von Transzendenz hinaus, das davon ausgeht, dass man mit dem Tod in einen undefinierten und unfassbaren „Himmel“ eintritt oder auch vorher erst durch ein Fegfeuer gehen muss, in dem man von seinen Sünden gereinigt wird und erst am „jüngsten Tag“ mit allen anderen wieder auferstehen wird. Die Individualität bekommt damit eine andere, eine größere Dimension. Die Individualität wird dadurch zu dem ewigen Wesenskern, der durch alle diese Leben hindurchgeht und dabei in jeder Erdenrunde neue Erfahrungen sucht und macht und sich weiterentwickelt. Das wird auch mit dem Begriff „Entelechie“ bezeichnet. Im Taoismus, Buddhismus und Hinduismus z.B. ist das eine völlig normale Auffassung.
Eine wesentliche Rolle spielt dabei, wie die Individualität nach dem Tode in der geistigen Welt das vergangene Erdenleben verarbeitet und wie sie sich dann auf das neue Erdenleben vorbereitet. Steiner beschreibt, dass sich jede Individualität für das nächste Erdenleben bestimmte Willensimpulse vornimmt. Sie sucht sich die Zeit, das Umfeld, die Eltern aus, in und mit denen sie leben will. Sie nimmt sich bestimmte Widerstände und Krankheiten vor, an denen sie lernen und sich entwickeln will. Sie sucht ganz bestimmte Menschenbegegnungen, um damit an vergangene Leben anzuknüpfen. Steiner geht sogar so weit zu sagen, dass man bei jeder intensiveren Menschenbegegnung heute davon ausgehen kann, dass man sich diese im Vorgeburtlichen vorgenommen hat.
Das ist ein umfassend erweiterter Begriff von Individualität, der alle Lebensperspektiven verändert und der für alle, die diesen Kontext noch nicht kennen, gewöhnungsbedürftig und erklärungsbedürftig ist – und deshalb auch auf viel Unverständnis und Ablehnung stößt. (ein Beispiel hierfür war für mich die Sendung „Kontraste“ nach dem Waldorf 100 Fest in Berlin im September 2019[6]) Hier kann ich immer wieder nur an die Toleranz gegenüber anderen Meinungen appellieren, auch andere Weltbilder als das eigene gelten zu lassen. Ein gängiges materialistisch geprägtes Weltbild erhebt einen Absolutheitsanspruch und fühlt sich berechtigt, andere Ansichten und Weltbilder lächerlich zu machen und zu bekämpfen. Bedenklich erscheint mir auch, dass vom Mainstream abweichende Meinungen gleich in die „Sektenecke“ gestellt und damit disqualifiziert werden. Dies sind aus meiner Sicht bedenkliche Tendenzen hin zur Gleichschaltung von Meinungen bis hin zum Meinungsterror, die wir aus der Vergangenheit gut kennen sollten.
Dieser oben beschriebene erweiterte Begriff von Individualität ist die Grundlage für das Menschenbild der Waldorfpädagogik und damit die Grundlage dafür, wie sich Lehrer und Schüler begegnen! Aus meiner Sicht muss dieses Verständnis transparent gemacht werden, nicht um jemanden zu überzeugen, auch nicht um Angriffsflächen zu bieten, sondern um authentisch zu sein und den Menschen mit ähnlichen Weltbildern den Zugang zur Waldorfpädagogik zu ermöglichen. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Eltern dieses Verständnis von Reinkarnation und Karma teilen müssen, aber sie sollten akzeptieren, dass die Waldorflehrer mit diesem Begriff von Individualität auf ihr Kind und seine Entwicklung schauen. Sonst wird man schwer einen gemeinsamen Ansatz für die Erziehung des Kindes finden können.
02 Wie können wir die Individualität verstehen? Was heißt das im praktischen Leben?
Dieses Verständnis von wiederholten Erdenleben jeder Individualität bewirkt einen tiefen Respekt, eine große Achtung vor jedem Kind, vor jedem Menschen. Jeder Mensch ist ein Geheimnis, ein Rätsel, das sich nur ganz anfänglich zeigt und erhellt. Wenn man das (meditierend) verinnerlicht, führt es zu einer Haltung der Ehrfurcht und Demut gegenüber diesem Rätsel jeder Individualität, aber auch zu einer Haltung des Respektes vor den Entwicklungswiderständen und den damit verbundenen (notwendigen) äußeren und inneren Leiden, denen jeder Mensch in seinem Leben ausgesetzt ist. Damit wird jedes Kind, jeder Mensch in einem erweiterten Sinn zu etwas Einzigartigem, das sich hier auf der Erde eine neue Entwicklungsrunde vorgenommen hat. Vor diesem Hintergrund wird auch der zu Beginn schon erwähnte Hinweis von Rudolf Steiner verständlich, wenn er sagt:
„Jede Erziehung ist Selbsterziehung, und wir sind eigentlich als Lehrer und Erzieher nur die Umgebung des sich selbst erziehenden Kindes. Wir müssen die günstigste Umgebung abgeben, damit an uns das Kind sich so erzieht, wie es sich durch sein inneres Schicksal erziehen muss.“[7]
Was bedeutet es, die richtige, die günstigste Umgebung für das sich selbst erziehende Kind abzugeben?
Das ist ein breites Forschungsfeld! Die Kinder fordern uns als Eltern, Erzieherinnen und Lehrerinnen, als Pädagoginnen auf, sie zu erkennen und ihnen die für sie nötigen Sicherheiten (siehe Teil 2 03 Sicherheiten ) zu geben, dass sie sich und die Welt entdecken können. Dazu gehört die unbedingte Annahme, Akzeptanz des Kindes, so wie es ist, und das Vertrauen in seine Entwicklung, das heißt, vertrauen darauf, dass das Kind sich das holt, was es braucht – wenn die Umgebung ihm genügend altersgemäße Anregungen gibt. Das bedeutet aber auch, sowohl keine Entwicklungen zu forcieren, (wie z.B. aufrichten, stehen, gehen lernen…) als auch keine Entwicklungen zu verzögern zur scheinbar wohlmeinenden Schonung des Kindes. Wenn wir das Kind wach wahrnehmen und seine vielfältigen Äußerungen ernst nehmen, können wir sehr viel ablesen, was das Kind eigentlich braucht.
So wusste man eigentlich immer, dass ein Baby und ein Kleinkind Schutz braucht. Deshalb waren z.B. die Kinderwagen so gebaut, dass das Kind liegen konnte, sie eine Hülle für das Kind gaben und das Kind die Mutter sehen konnte. So war das Kind vor zu vielen Eindrücken geschützt und konnte Kontakt zur Mutter aufnehmen, wenn es wach war. Heute werden schon Babys, die noch nicht sitzen können, in halb aufrechter Haltung mit dem Gesicht nach vorne in so konstruierte Kinderwagen gesetzt, dass sie allen Eindrücken, die auf sie einprasseln, schutzlos ausgeliefert sind und auch die Mutter oder den Vater, den Menschen, der den Kinderwagen schiebt, nicht sehen können. Mir begegnen außerdem auch immer mehr Mütter oder Väter, die beim Kinderwagen Schieben vor sich ihr Smartphone haben und damit beschäftigt sind statt mit ihrem Kind.
Viele kleine Babys werden auch im Tragetuch von der Mutter oder dem Vater mit dem Gesicht nach vorne getragen, so dass sie allen Eindrücken ausgeliefert sind. Wenn ich das z.B. im Zug sehe, blicke ich in verstörte Gesichter der Babys, die immer wieder den Kopf zu wenden versuchen, damit sie das nicht alles sehen und aufnehmen müssen. Wenn ich die Eltern darauf anspreche, ernte ich meist Unverständnis, weil das Kind doch alles mitbekommen muss, oder auch Abwehr, dass ich als alter Mann nicht wüsste, was für kleine Kinder gut sei.
Das kleine Kind ist jedoch darauf angewiesen, in einer geschützten Umgebung in Geborgenheit aufzuwachsen, weil es sich gegen die Eindrücke von außen überhaupt nicht wehren kann, sondern diese alle ungefiltert in das Kind einströmen. Näheres dazu finden sich in den Forschungen von Bruce Lipton, Ph. D. “The Biology of Believe”[8] und “Introduction to Quantitative EEG and Neurofeedback”[9]
Insofern müssen die Erwachsenen die Umgebung des Kindes so gestalten, dass es sich möglichst akzeptiert, geliebt und sicher fühlt und vor Dingen geschützt wird, die es noch nicht verarbeiten kann, aber auch vor Entscheidungen, die es noch nicht treffen kann, weil es die Urteilsfähigkeit dafür noch nicht entwickelt hat. Der für das Kind verantwortliche Erwachsene eröffnet damit Entwicklungsräume und setzt Grenzen zum Schutz des Kindes. Er bietet dem Kind auch den nötigen liebevollen Widerstand, damit sich der Wille des Kindes daran erproben und daran wachsen kann, ohne aber das Kind zu zwingen oder seinen Willen zu brechen.
Es ist heute jedoch üblich geworden, auch schon die kleinen Kinder aus der Erwachsenenperspektive heraus zu betrachten und zu beurteilen. Das Verständnis dafür, dass ein Mensch ein Wesen ist, das 21 Jahre zur vollen Entfaltung seiner Individualität braucht und diese 21 Jahre verschiedene aufeinander aufbauende Phasen beinhalten, in denen bestimmte Entwicklungsschwellen erobert werden, ist weitgehend verloren gegangen, wird aber durch die neueren Ergebnisse der Gehirnforschung, der Bindungsforschung, der Lernforschung u.a. immer wieder neu und deutlich bestätigt. (s.a. Lipton[10], Siegel[11], Zimpel[12], Hüther[13], Spitzer[14] u.a.)
Unbedingt wichtig ist, dass das Kind den Erwachsenen als Individualität, als authentisch, wahrhaftig und abgegrenzt, als liebevolles, verständnisvolles Gegenüber erlebt, weil es sich an diesem Vorbild orientiert. Das kleine Kind nimmt auch alle Gefühle und Gedanken des Erwachsenen direkt und ohne Bewusstseinsbarriere in sich auf und hat keine Möglichkeit, sich dagegen abzugrenzen. Es lernt implizit alles aus der Resonanz mit seiner Umgebung, ohne sich dessen bewusst werden zu können. Das heißt für den Erwachsenen, dass er sich und seine Gefühle gut kennen und im Griff haben muss, will er die geeignete Umgebung für das sich selbst erziehende Kind abgeben. Denn so, wie wir als Menschen, als Individualitäten sind, wirken wir am intensivsten auf das Kind – und nicht so sehr durch das, was wir sagen.
Die neuere Gehirnforschung bestätigt die Erfahrungen, dass bis zum Schulalter Erklärungen vom Kind überhaupt noch nicht wirklich verstanden werden können, da die Fähigkeit dazu auch gehirnphysiologisch noch nicht entwickelt ist. Das wirkliche Verständnis von Zusammenhängen und Abhängigkeiten setzt eigentlich erst mit dem Erwachen der Urteilsfähigkeit im 12. Lebensjahr ein, wenn das Gehirn beginnt, stärker in Beta-Frequenzen zu arbeiten.
Exkurs: Was verstehe ich unter Lernen?
Um im Weiteren Missverständnisse zu vermeiden und Ihnen als Leserinnen und Lesern meinen Ansatz von Lernen verständlich zu machen, will ich hier eine knappe stichwortartige Klärung meines persönlichen Grundverständnisses von Lernen, also meines Lernbegriffes, der diesen Ausführungen zugrunde liegt, einfügen:
Lernen umfasst für mich den Prozess der Entwicklung und des Erwerbs alles dessen, was ein Mensch braucht,
- um sich mit sich selbst und mit der Welt wahrnehmend, erkennend, tätig und gestaltend verbinden zu können.
- um sich in der Welt und mit sich selbst zurechtzufinden,
- um seinen eigenen Weg in diesem Leben gehen zu können, seine eigene Spur finden und folgen zu können.
Das ist ein höchst individueller Vorgang, eine jeweils ganz persönliche Entwicklung, die einerseits in jedem Menschen selbst, andererseits aber von Anfang an vor allem und unabdingbar in der Begegnung und Verbindung mit anderen Menschen und mit der Welt stattfindet. Lernen kann im eigentlichen Sinne nur geschehen, wenn sich der Mensch genügend sicher fühlt, um sich auf neue Erfahrungen einzulassen.
Aus meiner Sicht wichtig ist, dass das Lernen eines Menschen – vor allem als Kind und Jugendlicher – sehr stark von den Erfahrungen bestimmt wird, die er in diesem Zusammenhang macht. Sind diese durchgehend oder weitgehend positiv, wird sich ein gutes Gefühl zum Lernen einstellen. Sind diese jedoch negativ, da sie von Misserfolgen, Herabsetzungen, Beschämungen, Druck, Zwang, Angst geprägt sind, werden diese negativen Lernerfahrungen ein ständig wachsendes Hindernis für das Lernen darstellen. Diese Prägungen können so stark sein, dass sie die möglichen positiven Erfahrungen nicht mehr erleben lassen.
Das Tier lernt in gewisser Weise auch, aber durch Dressur, durch Belohnung und Strafe wird es konditioniert (z.B. der Pawlow‘sche Hund), d.h. sein Empfindungsleib (Astralleib), in dem alle Begierden, Leidenschaften, Gefühle, Empfindungen… zu Hause sind, wird in gewisser Weise von außen beeinflusst, so dass das Verhalten damit gesteuert werden kann. So arbeitet die moderne Tier-Dressur sehr viel mit „Leckerlis“ und nicht mehr so viel mit Strafen oder Schmerzen.
Der Mensch lernt dagegen eigentlich individuell motiviert bzw. sollte individuell lernen dürfen, um seine eigenen Potentiale entfalten zu können! -und sollte nicht trainiert und konditioniert werden, also nicht wie ein Tier lernen müssen!
Anfangs lernt er durch unmittelbare Nachahmung seiner Vorbilder und durch sein Interesse an allen Phänomenen der Welt. Im Schulalter werden die Gedächtniskräfte freier verfügbar, so dass hier schon ein bewussteres Lernen beginnt.
Mit dem 9.-10. Lebensjahr setzt ein wichtiger Entwicklungsschritt ein, denn es verändert sich das Verhältnis zur Welt und zu sich selbst (der sog. „Rubikon“). Erst dann harmonisiert und stabilisiert sich der Herz-Lungen-Rhythmus im Verhältnis 4:1. Damit verändert sich auch das Lernen, weil der Mensch erst jetzt beginnt, Abstand nehmen zu können zu der menschlichen und sachlichen Umwelt.
Ein weiterer Schritt ist im 12. Lebensjahr (sog. 2. „Rubikon“) das Erwachen der Urteilskraft, das das Verhältnis zu sich selbst und zur Welt, vor allem auch zu den Bezugspersonen völlig verändert. Hier beginnt die Pubertät mit ihrem gewaltigen Umbauprozess des Jugendlichen, der zum Erwachsenwerden führen kann bzw. sollte.
In Bezug auf das Lernen stellt sich mir immer schon die Frage, was die Jugendlichen in diesem Alter für ihre Entwicklung eigentlich bräuchten. Mehr noch als sonst scheint mir hier der Sinnbezug und der Weltbezug unbedingt nötig zu sein. Dafür müsste Schule aber ganz anders eingerichtet werden.
arbeiten und lernen
Aufbau des individualisierten, kooperativen, selbstverantwortlichen Lernens:
Die veränderte Verantwortung des Lehrers und des Schülers im individualisierten, kooperativen, selbstorganisierten und selbstverantwortlichen Lernen will ich durch die Schilderung der Differenzierung in vier Stufen des selbstverantwortlichen Arbeitens und Lernens verdeutlichen.
„arbeiten“ bedeutet nämlich noch lange nicht „lernen“!
Viele Schüler arbeiten ihre ganze Schulzeit lang fleißig und vielleicht sogar teilweise auch selbstständig. Was sie jedoch dabei lernen, wird ihnen oft nicht bewusst und bleibt deshalb fraglich, weil implizit d.h. unbewusst. Oft lernen sie vor allem, das wiederzugeben, was der Lehrer von ihnen hören will oder einfach nur einen bestimmten Stoff auswendig zu lernen und wiedergeben zu können, oft jedoch ohne den Sinn und den Zusammenhang wirklich verstanden zu haben.
Unter „arbeiten“ verstehe ich die zielgerichtete Erfüllung einer Aufgabe im Hinblick auf ein erwünschtes Ergebnis.
Hier liegt schon ein weites Lern- und Entwicklungsfeld für Lehrer! In den letzten Jahrzehnten sind im Bereich der Alternativschulen aber auch der Staatsschulen eine Vielzahl von Arbeits-Methoden für Schüler entwickelt worden, die in die Waldorfschulen bisher kaum Einzug gehalten haben oder z.T. wegen der so anderen Voraussetzungen und Bedingungen in unpassender Weise eingesetzt werden. Die seit vielen Jahren von Klippert[15] entwickelten verschiedenen Methoden für das „eva“, das eigenverantwortliche Arbeiten, die in vielen Schulen praktizierten Methoden der Freiarbeit, der Referate, des Stationenlernens, des Wochenplans, des Portfolio, der Expertengruppen – um nur einige hier zu erwähnen – werden meistens gar nicht auf ihren altersgemäßen Einsatz und ihre menschenkundlichen Wirkungen hin reflektiert. In der Waldorfschule wäre das aber unbedingt notwendig, um den Unterricht durch solche Methoden nicht schlechter zu machen, als er vorher war, als er zentral vom Lehrer bestimmt und gesteuert wurde. Denn sobald dadurch Unsicherheit erzeugt wird, wirkt es sich negativ auf das Arbeiten und auf das damit verbundene unbewusste oder bewusste, also implizite oder explizite Lernen aus.
Unter „lernen“ verstehe ich die Aneignung von neuen Erlebnissen, Erkenntnissen, Erfahrungen, Fertigkeiten und Fähigkeiten, was meist mit einer Tätigkeit oft bei der Erfüllung von bestimmten Aufgaben – also auch bestimmten schulischen Arbeiten – verbunden ist.
Ich gehe davon aus, dass wir eigentlich ständig und immer lernen – die Frage ist nur was und wie! Hier einige Beispiele für unbewusstes Lernen:
- So wird zum Beispiel bei den Hausaufgaben vielfach vor allem das Abschreiben gelernt und nicht der Inhalt.
- Oder im Unterrichtsgespräch wird gelernt:
- herauszufinden, was der Lehrer hören will
- nicht aufzufallen, sich möglichst unsichtbar zu machen
- durch gezielte Aktionen den Lehrer abzulenken oder aus dem Konzept zu bringen
- sich möglichst unauffällig mit den eigenen Dingen zu beschäftigen etc.
- Zum Beispiel lernen die Schüler in vielen Unterrichtsstunden eher, den Lehrer herauszufordern oder an seine Grenzen zu bringen, als das, was er inhaltlich mit ihnen machen will.
- Ich habe hospitierend manchen Unterricht erlebt, wo es um einen reinen Überlebenskampf des Lehrers ging.
- Ebenso habe ich dabei endlose „Disziplinierungsspiele“ erlebt, die manchmal den größten Teil der Zeit beanspruchten. Die Frage ist, was dabei gelernt wird. So wird das schulische Feld häufig zum Kampffeld zwischen Lehrern und Schülern.
So ließen sich noch viele Beispiele zeigen, wo der Lerneffekt für die Schüler ein ganz anderer ist, als der vom Lehrer eigentlich beabsichtigte.
Gerade durch Eigenständigkeit und Selbstverantwortung der Schüler für ihr Arbeiten und Lernen lassen sich viele solcher Spiele zwischen Lehrern und Schülern, denen häufig ein Kräftemessen oder ein Machtspiel zugrunde liegt, minimieren bzw. ganz vermeiden. Die Verantwortung für das eigene Lernen muss wieder dorthin gegeben werden, wo sie eigentlich hingehört und auch nur erfüllt werden kann – dem Schüler!
Sowohl beim Arbeiten als auch beim Lernen unterscheide ich zwischen den beiden Stufen selbstständig und selbstverantwortlich.
Selbstständig
oder auch eigenständig oder auch selbstbestimmt tätig zu sein, bedeutet, dass jemand bei vorgegebenem zu erreichendem Ergebnis den Prozess seines Arbeitens oder Lernens selbst bestimmen kann. Das kann sich sowohl auf den Inhalt, auf die Methode als auch auf den Raum und die Zeit beziehen.
Selbstverantwortlich
– und in diese Kategorie könnte man auch eigenmotiviert oder selbstmotiviert dazu nehmen – bedeutet, dass ich nicht nur den Prozess selbst bestimme, sondern auch selber für das Ergebnis verantwortlich bin. Damit ich dafür verantwortlich sein kann, muss ich das Ergebnis, also meine Leistung auch beurteilen können. Das bedeutet, dass ich die Maßstäbe und Kriterien kennen muss bzw. selbst entwickeln kann.
Daraus ergeben sich folgende vier Stufen:
- selbstständiges (oder eigenständiges oder eigenmotiviertes) Arbeiten heißt: der Schüler übernimmt in dem vom Lehrer gestalteten Rahmen die Verantwortung für den Prozess seines Arbeitens, der Lehrer hat weiterhin die Verantwortung für das Ergebnis und dessen Bewertung,
- selbstverantwortliches Arbeiten heißt: der Schüler übernimmt in dem vom Lehrer gestalteten Rahmen die Verantwortung sowohl für den Prozess als auch für die Ergebnisse seiner Arbeit und kann diese dann auch selbst bewerten. Der Lehrer gibt dabei Hilfestellung und kann gegebenenfalls Korrektiv sein.
- Selbstständiges Lernen heißt: der Schüler übernimmt Verantwortung für den Prozess des Lernens(!), also der Ausbildung von neuen Fähigkeiten und Fertigkeiten z. B. durch selbstmotiviertes und selbstorganisiertes Üben. Das ist ein wichtiger weiterer Schritt! Der Lehrer behält jedoch die Verantwortung für das Ergebnis und dessen Bewertung.
- Selbstverantwortliches Lernen heißt: der Schüler übernimmt die Verantwortung für den Prozess und für das Ergebnis seines Lernens und dessen Bewertung. Das bedeutet, dass der Schüler in der Lage sein muss, das Anlegen und Üben neuer Fähigkeiten und Fertigkeiten bewusst zu gestalten und sich dabei selbst zu überprüfen. Der Lehrer gibt ihm dabei Hilfestellung und kann gegebenenfalls korrigieren.
Meiner Erfahrung nach bauen diese vier Schritte in der Regel aufeinander auf, wobei sich die einzelnen Schüler einer Klasse oder Lerngruppe jeweils auf unterschiedlichen Stufen befinden werden. Das muss ich als Lehrer zulassen können. Ich gebe damit den Schülern auch die Möglichkeit, voneinander zu lernen. Dafür muss der Lehrer allerdings auch den notwendigen Raum geben.
Entgegen der viel verbreiteten Meinung, dass die Selbstverantwortung erst in der Oberstufe zum Tragen kommen kann, können und sollten meiner Erfahrung nach diese vier Stufen von der ersten Klasse an auf den verschiedenen Gebieten altersgemäß angelegt und gepflegt werden. Die Selbstorganisation der Schüler kann von der ersten Klasse an so gepflegt werden, d.h. dass der Lehrer den Rahmen gestaltet, die Arbeiten mit den Schülern anlegt und übt, die Schüler sich dabei aber schon immer mehr selbst organisieren dürfen. Das beginnt mit der Anlage der sozialen Kultur in der Klasse, zum Beispiel beim Umziehen, beim Begrüßen, beim Platz nehmen, beim Ruhe herstellen, aber auch von Anfang an beim Arbeiten. So können zum Beispiel beim Aquarell-Malen die Schüler schon in der ersten Klasse lernen und üben, alle Vorgänge erst eigenständig und dann selbstverantwortlich durchzuführen vom Vorbereiten, Aufziehen der Blätter, über das Malen bis hin zum Wegräumen, Abspülen und Aufräumen.
Ebenso können die Kinder ab der ersten Klasse zum Beispiel ihren Auftritt bei einer Monatsfeier selbstständig und selbstverantwortlich organisieren, wenn ihnen der Lehrer die nötigen Anleitungen dafür gibt, es ausreichend mit ihnen übt und ihnen dann das berechtigte Vertrauen vermittelt, dass sie das auch selbstständig aufführen können. Dann wird der Lehrer im Hintergrund nur noch für die nötige Sicherheit sorgen und die Kinder können ihre Vorführung selbstständig und selbstverantwortlich durchführen.
In der Praxis hat es sich sehr bewährt, wenn der Lehrer seine Rolle dahingehend verändert, dass er möglichst auf die Fragen der Schüler keine Antwort mehr gibt, sondern sie selbst die Lösung suchen und finden lässt. Eine erfahrene Waldorflehrerin in Hamburg Bergstedt hat das ab der ersten Klasse in vorbildlicher Weise mit ihren Schülern geübt. Bei meinen Hospitationen in ihrer Klasse konnte ich das miterleben. Kam eine Schülerin zu ihr und fragte: „Frau B. was ist das?“ oder: „ist das richtig?“ oder „was soll ich machen?“ bekam sie zur Antwort die Gegenfrage: „Hast Du schon selber überlegt?“ War die Antwort: „Nein“, so kam die Aufforderung „dann überlege doch mal!“ und das Kind ging wieder an seinen Platz, um zu überlegen.
Dann kam ein anderes Kind mit einer Frage und die Gegenfrage lautete wieder „hast Du schon selber überlegt?“ War dann die Antwort „ja“, kam dann die Gegenfrage: „hast Du schon jemanden anderen gefragt?“ War die Antwort: „Nein“, so kam die Aufforderung „dann frage doch jemand anderen!“ und das Kind suchte sich einen anderen, um das zu besprechen.
Damit erledigten sich etwa 95 % der Fragen der Kinder! Sie gewöhnten sich immer mehr daran, erst selbst zu überlegen und, wenn sie nicht weiterkamen, jemanden anderen zu fragen. So lernten die Schüler von Anfang an, erst einmal selbst nachzudenken und sich selbst mit dem Thema zu beschäftigen, um selbst eine Lösung zu finden, bevor sie sich mit anderen darüber austauschen. Dieser Austausch mit anderen wurde durch die Lehrerin angelegt und geübt, sodass er für alle ganz selbstverständlich wurde. So wurde das Lernen im Duo, im Lerntandem mit wechselnden Partnern von der ersten Klasse an ganz einfach und unkompliziert eingeführt und ständig geübt.
Die Lehrerin war dadurch in den Arbeitsteilen und Lernteilen sehr entlastet und konnte sowohl in Ruhe die Kinder beobachten, als auch bestimmten Kindern helfen, die zeigten, dass sie spezielle Bedürfnisse hatten.
Die Schüler können i.d.R. gegenseitig viel besser abspüren als der Lehrer als Erwachsener, wo es bei dem anderen hakt, wo er nicht mitkommt bzw. wie anders er denkt. Kinder haben oft ganz andere Denkweisen und Lösungswege, als Erwachsene es sich vorstellen können. Sie sind sehr kreativ im Erfinden von Lösungsstrategien, die für Erwachsene oft nur schwer nachvollziehbar sind, weil sie den Erwachsenen-Denkgewohnheiten nicht mehr entsprechen. Aus meiner Sicht ist das wichtigere Lernfeld, eigene Lösungsstrategien zu finden und auszuprobieren, als die richtige Lösung zu wissen. So dürfen die Kinder auch verschiedene Irrwege gehen, um zu einer Lösung zu kommen. Wichtig ist dabei, dass sie selbst erkennen dürfen, dass es ein Irrweg war, und das nicht vom Lehrer vorgesetzt bekommen. Meiner Erfahrung nach hat es sich bewährt, die Kinder so lange suchen zu lassen, bis sie selbst eine für sie gangbare und brauchbare, also die für sie richtige Lösung gefunden haben. Kinder haben gegenseitig sehr viel mehr Verständnismöglichkeiten und können sich deshalb gegenseitig viel besser helfen. Also: lasst Schüler von und mit Schülern lernen!
Wie schon gesagt: Lernen kann im eigentlichen Sinne nur geschehen, wenn sich das Kind/ der Mensch genügend sicher fühlt, um sich auf neue Erfahrungen einzulassen.
Um welche Sicherheiten geht es dabei?
Selbstverwaltung? Selbstorganisation! Teil 1 von 9
[1] Rudolf Steiner, Die pädagogische Praxis vom Gesichtspunkte geisteswissenschaftlicher Menschenerkenntnis, GA 306, 6. Vortrag, Dornach, 20.4.1923, S.115)
[2] Duden: Online Ausgabe 2020
[3] Bruce Lipton, Ph. D.: “The Biology of Believe”, deutsch “Intelligente Zellen – Wie Erfahrungen unsere Gene steuern“
[4] Rudolf Steiners viele Vorträge zu Reinkarnation und Karma
[5] Gotthold Ephraim Lessing: aus Erziehung des Menschengeschlechts, https://harslem.de/wp-content/uploads/2022/05/Erziehung_des_Menschengeschlechts.pdf
[6] https://programm.ard.de/TV/Programm/Alle-Sender/?sendung=281062086050326 / https://www.youtube.com/watch?v=2Qqg9QNAkSs
[7] Rudolf Steiner, Die pädagogische Praxis vom Gesichtspunkte geisteswissenschaftlicher Menschenerkenntnis, GA 306, 6. Vortrag, Dornach, 20.4.1923, S.131)
[8] Bruce Lipton, PhD “The Biology of Believe” ISBN 978-1401952471
[9] “Introduction to Quantitative EEG and Neurofeedback” Thomas H. Budzynski PhD, Helen Kogan Budzynski PhD RN, James R. Evans PhD, Andrew Abarbanel MD, ISBN 978-0123745347
[10] Bruce Lipton, PhD https://www.brucelipton.com/
[11] Daniel J. Siegel https://drdansiegel.com/
[12] Prof. Dr. habil. André Frank Zimpel https://www.ew.uni-hamburg.de/ueber-die-fakultaet/personen/zimpel.html , https://www.lern-schwierigkeiten.de/
[13] Gerald Hüther https://www.gerald-huether.de/
[14] Prof. Dr. med. Dr. phil. Manfred Spitzer https://www.uniklinik-ulm.de/psychiatrie-und-psychotherapie-iii/team/prof-dr-med-dr-phil-manfred-spitzer.html
[15] Heinz Klippert, Eigenverantwortliches Arbeiten und Lernen, Bausteine für den Fachunterricht, Beltz 2007 https://www.beltz.de/fachmedien/paedagogik/autor_innen/autorenseite/216-heinz-klippert.html
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